Neuigkeiten und interessante Themen aus der Bestattungswelt

Trauer in der Corona-Zeit

Wie lässt sich der Verlust eines Menschen verarbeiten, wenn viele Trauerrituale aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht möglich sind? - Mit dieser Frage beschäftigt sich der Artikel von Manuel Bogner auf Zeit.de und zeigt anhand der Geschichte der Protagonistin, dass es möglich ist, neue Wege der Trauerbewältigung zu finden.

 

"Wie ist das eigentlich, wenn man tot ist?"

Eine Frage von einem Kind. Und wie so oft, wenn Kinder fragen, ist dies nicht nur unverblümt und entwaffnend offen, sondern trifft in aller Einfachheit sogar den Kern vieler tiefsinniger Gedanken von Erwachsenen.

Wir alle wissen und begreifen nicht, was der Tod ist. Wie er sich anfühlt, welche Gestalt er hat, welche Dimension. Folglich ist das eine vollkommen berechtigte Frage – wie ist das eigentlich, wenn man tot ist? Wir alle, die wir am Leben sind, wissen es nicht. Wir haben den Tod noch nicht erfahren, jedenfalls nicht bewusst oder in einer Form, derer wir uns erinnern könnten. Woher also sollten wir es wissen? Lediglich auf der imaginären Ebene können wir uns damit beschäftigen und versuchen, uns eine ungefähre Vorstellung vom Unbegreiflichen zu machen.

Wenn wir zu Lebzeiten mit dem Tod konfrontiert werden, dann ist es zumeist, weil wir einen nahestehenden Menschen verloren haben. Statistisch gesehen, erlebt ein Mensch alle 13 Jahre einen Sterbefall in der Familie oder im nahen Umfeld. Das bedeutet, dass wir uns nur alle 13 Jahre intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Der geliebte Mensch fehlt uns, wir vermissen ihn schmerzlich, wir bleiben ohne ihn in diesem Leben. Wir trauern und denken, nun wäre sie da, die Konfrontation mit dem Tod. Jedoch geht es beim Erleben eines Trauerfalles mehr um die Auseinandersetzung mit dem Verlust als um die mit dem Tod. Die Beschäftigung mit uns und der Frage „Was bedeutet das nun für mich?“ steht im Vordergrund.

Wie wäre es, wenn wir in Zeiten der Trauer versuchen würden, uns ein wenig mehr die Welt der Verstorbenen vorzustellen? Wie geht es dem verlorenen Menschen nun dort, wo auch immer er sein mag? Es besteht die Hoffnung, dass dort alles gut ist. Ohne körperlichen Schmerz, ohne Angst und ohne Leiden.

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"Woher weiß der Tod denn, wo er hinkommen soll?"

Kinder sind von Natur aus neugierig und interessiert. Dem Thema Tod begegnen sie oft bereits im Kindergartenalter, z. B. wenn die Oma oder der Opa des Kindergartenfreundes stirbt.

„Sterben tun doch nur andere, oder?“ Das ist die naive Vorstellung, die erst erschreckend weicht, wenn die eigenen Großeltern oder andere, dem Kind nahestehende und geliebte Menschen, versterben.

Vielleicht ist es da besser, gar nicht erst auf die Schrecksituation zu warten. Das Thema Tod ist facettenreich: der tote Käfer auf dem Balkon, die tote Maus im Garten oder der verstorbene nette Nachbar von nebenan. Die Kinderfragen dazu sind oft skurril und beschäftigen sich vielmals mit ganz profanen Dingen: „Wer mäht denn jetzt den Rasen von Herr Suder?“

Diese unbefangene Art ist der beste Moment, sich dem Thema Vergänglichkeit zu widmen. Im Gespräch, beim Vorlesen eines Kinderbuches oder beim Besuch eines Theaterstücks.

Kinder ernst nehmen und teilhaben lassen. Das sind die Beweggründe für gute Trauerliteratur und Trauertheater für Kinder.

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Geh rückwärts!

Neulich am Flughafen. Szenen ungeahnter Wichtigkeit spielen sich ab. Menschen, die mit ernster Miene eiligen Schrittes von A nach B hetzen, ohne auch nur den Kopf zu heben. Der Blick richtet sich gebannt auf das Smartphone in ihren Händen. Niemand geht langsam, alle sind mit größter Geschwindigkeit unterwegs. Nicht nur die, die ihren Flug bekommen müssen, sondern auch die, die gerade erst gelandet sind. Weiter, immer weiter, schneller. Es scheint, als wäre das Gros der Menschheit in einer höchst bedeutsamen Mission unterwegs, als käme es auf jede Sekunde an, als wären alle in ihrem Tun unabkömmlich.

Neulich auf dem Friedhof. Langsam, sehr langsam geht die Trauergesellschaft hinter dem Sarg her. Auf diesem Weg entlang der beruhigend großen Bäume ist jeder Schritt bedeutsam, in liebevollem Gedenken an den Verstorbenen. Ruhig, ganz ruhig sind die Menschen. Die Vögel zwitschern vorsichtig, als wollten sie sagen, dass alles wieder gut wird, irgendwann. Wie absolut unpassend wäre es, schnell zu gehen, den Sarg zu überholen, um als Erster am Grab zu sein. Die Atmosphäre ist voller Bewusstheit, im Einklang miteinander, mitfühlend und im gegenwärtigen Moment.

Was wir im Trauerfall ganz natürlich tun, sollte auch in unserem alltäglichen Leben des Öfteren Raum finden. Das Tempo herauszunehmen, innere Ruhe zu finden und sich des Seins bewusst zu werden, verschafft unserer Seele Raum und gibt uns Halt. Wenn wir jedoch versuchen, gegen die Zeit zu laufen, so ist das kräftezehrend. Denken wir an den guten Rat der Schildkröte Kassiopeia in dem Roman Momo. Als Momo in der Niemals-Gasse beinahe an dem starken Gegenwind des Zeit-Sogs scheiterte, erschien auf dem Panzer der Schildkröte der Hinweis „Geh rückwärts!“ Als sie es versuchte, war der Wind verschwunden, der Widerstand löste sich auf und sie konnte leichten Schrittes weitergehen.

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Wenn Eltern älter werden. Einfach mal drüber sprechen.

„Meine Mutter und mein Vater? Beide Ende 70, eigenverantwortlich, aktiv, mit dem ein oder anderen Zipperlein, aber alles in allem gut beisammen.“

So oder so ähnlich könnte sich die Beschreibung eines Rentnerpaares im besten Fall anhören. Dass es aber auch ganz anders aussehen kann, sich Krankheit und Tod oftmals nicht ankündigen, verdrängen wir meist und oft sehen wir uns erst im emotionalen Ausnahmezustand damit konfrontiert, Entscheidungen zu treffen und diese dann auch nicht für uns selbst, sondern eben für unsere Eltern – Rollenwechsel!

Warum verpassen wir eigentlich so oft den Zeitpunkt, mit der Elterngeneration über das Älterwerden, über Krankheit und Tod zu sprechen? Vermutlich, weil es unangenehm ist und wir doch irgendwie denken, „es“ dann herbeizureden.

„Wie würde ich mich fühlen, wenn es um mich ginge?“ Vielleicht ist das eine gute Frage, die man sich stellen kann. Vielleicht rücken dann eher Interesse, Wohlwollen und Kümmern in den Vordergrund. Vielleicht fängt man einfach mal irgendwie an zu reden: über den Nachbarn, der nach längerer Krankheit kürzlich verstorben ist, und wie sich da alles gefügt hat. Über eigene Vorstellungen, Erwartungen und vielleicht auch Ängste.

Es gibt viele Informationen und Beratungen in Sachen Pflege und Vorsorge für das Leben und den Tod. Das Bundesjustizministerium hat auf seiner Website viele Informationen zusammengetragen. www.bjmv.de – Stichpunkt: Vorsorge und Patientenverfügung. Aber auch das Bundesfamilienministerium informiert sowie unterschiedliche unabhängige Institutionen.

Im Leben kann man „einfach mal drüber sprechen“ - bewusst und mit einem guten Gefühl.

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DIE LETZTE UN-RUHE. STILLE BESTATTUNGEN.

Reederei gesteht Panne:
„... die Urnen sind aus Versehen ins Meer gefallen …“

Das sind die Schlagzeilen der jüngsten Panne bei einer anonymen (See-)Bestattung. Immerhin so geschehen nicht in Deutschland und auch nicht einer deutschen Reederei, sondern in den Niederlanden. Medienwirksame „Pannen“ schlagen besonders in der Bestattungsbranche unangenehm zu Buche und wirken nachhaltig negativ auf den Ruf dieser so sensiblen Branche. Auch grenzübergreifend. Denn dass diese aktuelle Panne eben nicht einer deutschen Reederei passiert ist, tritt bei den Berichterstattungen leider in den Hintergrund. Übrig bleibt das Bild einer angeschwemmten Urne am Sandstrand.

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Vielleicht kann man aber auch gerade eine solche Panne zum Anlass nehmen, über die anonyme - und so gerne als „still“ bezeichnete - Bestattung nachzudenken. Wie gehen wir als Gesellschaft mit unseren Toten um, ist die anonyme Bestattung eine zeitgemäße Erscheinung, ist sie akzeptabel und Spiegelbild unseres Umgangs mit dem Tod oder mangelt es einfach an genügend Informationen über das heutige breite Bestattungsangebot?

Bestatter berichten, dass anonyme Bestattungen i.d.R. immer aus finanziellen Gründen gewählt werden, weniger aus Überzeugung. Offiziell lautet die Begründung: „Wir möchten niemandem zur Last fallen.“ Aber eine anonyme Bestattung bedeutet eben auch einen Abschied ohne Begleitung und einen letzten Ort ohne Adresse – auch das kann eine Last sein.

Viele Friedhöfe bieten die klassische anonyme Bestattung gar nicht mehr an und haben stattdessen halbanonyme Grabarten zu guten finanziellen Konditionen ohne Folgeverpflichtungen wie eine Grabpflege mit in das Programm aufgenommen. „Würde gehört zum Leben und auch zum Tod“, so die Ansicht vieler Friedhofsverwaltungen. Die Angehörigen kennen den letzten Ort, können die Bestattung begleiten, der Verstorbene verschwindet nicht sang- und klanglos, sondern hat auch nach dem Tod noch einen Namen. Von „Last“ keine Spur. Von „Würde“ aber schon.

Informationen zu den Möglichkeiten auf den kommunalen und konfessionellen Friedhöfen geben die jeweiligen Friedhofsverwaltungen, aber natürlich auch die Bestatter vor Ort.

Es bleibt spannend!

Das kann man in jedem Fall auch von der deutschen Bestattungskultur sagen.

Die Belange einer Bestattung und alles, was dazugehört, haben sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, angepasst und einfach – wie so vieles – verändert. Die meisten Friedhöfe klagen über extrem rückläufige Erdbestattungszahlen, ganze Friedhofsflächen liegen brach – und das unabhängig vom Träger. Konfessionelle oder kommunale Träger tragen das gleiche Kreuz.

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Allein der Umgang damit ist je nach Friedhof, je nach Kommune oder Kirchengemeinde sehr unterschiedlich.

So entstanden in den letzten Jahren einige neuartige Bestattungsformen – oder besser: neue Grabanlagen. Absolut im Kommen und letztendlich seit Jahren absehbar: neue Grabarten vor allem für die Feuerbestattung. Der Trend hin zu pflegefreien Grab-Alternativen ist ungebrochen, die Umsetzung mittlerweile vielfältig.

Auf den Friedhöfen gibt es innen und außen Kolumbarien, Urnenstelen aller Arten, Ewigkeitsbrunnen, Trauerparcours mit Grabflächen und Urnengemeinschaftsgräber, die eher an Pflanzbeete in einem Stadtpark erinnern.

Die neueste Entwicklung aber sind sicher die Kirchenkolumbarien. An die 30 Grabeskirchen gibt es derzeit in Deutschland, die meisten davon noch in kirchengemeindlicher Hand. Der Grundgedanke ist vor allem: Die Umwidmung soll die Schließung der Gotteshäuser verhindern, die Kosten für den Erhalt und die Pflege der Kirchen muss in vielen Gemeinden in Zukunft anderweitig, nämlich durch Grabgebühren, erwirtschaftet werden. Auch private Kolumbarien in entweihten Kirchen sind heute zu finden und auch hier gelten die gleichen wirtschaftlichen Aspekte.

Für den Nutzer aber vor allem interessant und spannend: Alle Kirchenkolumbarien haben eine sehr besondere Atmosphäre, widmen sich auf moderne Art dem Thema Bestattung und bieten eine neue Art von Friedhof – den Indoor-Friedhof!

ÜBERHAUPT NICHT LAST MINUTE

Es kommt so plötzlich, wie immer. Weihnachten steht vor der Tür. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und Geschenke wollen besorgt werden. Aber was tun, wenn man einfach nicht genügend Geschenkideen für seine Lieben parat hat? Gar kein Problem. Seien Sie ganz unbesorgt.

Sie müssen nicht in Hektik verfallen und brauchen keinen Stress aufkommen zu lassen. Es ist nicht notwendig, sich mit schweren Tüten abzuschleppen oder lustlos und mit schlechtem Gewissen noch schnell etwas in den Warenkorb eines Onlineshops zu packen.

Entspannung ist angesagt. Denn das schönste Geschenk haben Sie bereits bei sich.

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Es ist sogar schon sorgfältig eingepackt, liebevoll mit einer Schleife versehen. Dann noch ein nettes Lächeln dazu und schon können Sie Ihr Geschenk überreichen. DIE ZEIT.

Die Zeit haben wir immer bei uns, zu unserer vollen Verfügung. Wir können selbst entscheiden, was wir mit ihr machen. Wem geben wir unsere Zeit? Vielleicht lassen wir uns von den Mitarbeitern der Zeit-Spar-Kasse die Zeit stehlen. Das sind die berüchtigten „grauen Herren“, so wie Michael Ende sie in seinem Roman „Momo“ beschrieben hat. Sie tragen bleigraue Aktentaschen und rauchen kleine, aschfarbene Zigarren. Die Zigarren sind aus den Blüten der Stunden-Blumen gemacht, die sie den Menschen entreißen. Es ist eiskalt in der Nähe der grauen Herren.

Oder geben wir unsere Zeit der Familie, den Kindern und den Freunden? Miteinander reden und lachen, gemeinsam Dinge erleben und neue Aktivitäten ausprobieren. Singen, tanzen, spielen, Spaß haben!

„Ich wünsche mir gemeinsame Zeit mit Dir.“ Was man in jungen Jahren genervt abtut, versteht man im Laufe des Lebens immer besser.

Viel Freude beim Verschenken Ihrer Zeit!

Bestattungskultur in Deutschland - TV-Beiträge des SWR

Die Bestatter müssen mit der Zeit gehen und sich den Veränderungen in der Gesellschaft anpassen. Neben neuen Bestattungsarten gewinnen auch die Trauerkulturen nichtchristlicher Religionen an Bedeutung. Zu diesen Themen hat nun der SWR zwei TV-Beiträge veröffentlicht:

Die letzte Entscheidung - Wie sich die Bestattungskultur wandelt

Sterben unter fremdem Himmel - wie deutsche Bestatter allen Religionen gerecht werden wollen

DER TAG DER TOTEN - Ein buntes, schillerndes und lautes Fest zu Ehren der Verstorbenen?

Bei uns ist das kaum denkbar. Totensonntag oder Allerseelen verbinden wir hierzulande mit einem stillen, leisen und traurigen Tag.

Nicht so in Mexiko – an drei Tagen hintereinander, zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November, gedenken die Mexikaner ihrer Verstorbenen mit einem fröhlichen Volksfest. Denn in der Kultur der Ureinwohner Mexikos galt das Betrauern der Toten als respektlos. Der Tod war eine natürliche Phase des Lebens und die Verstorbenen wurden im Geiste am Leben gehalten.

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Noch heute herrscht auf den Straßen Mexikos buntes Treiben. Friedhöfe, öffentliche Plätze und die private Wohnung werden farbenfroh dekoriert. Bunte Altäre mit Fotos der Verstorbenen werden mit gelben Ringelblumen und orangenen Tagetes, auch „Flor de Muertos – Blume der Toten“ genannt, geschmückt. Persönliche Erinnerungsgegenstände, allerlei Süßspeisen, das Totenbrot (Pan de los Muertos) und vor allem der Agavenschnaps Mezcal oder Tequila stehen bereit, damit sich die Toten nach der langen Reise aus dem Totenreich stärken können.

Nach dem Glauben der Ureinwohner Mexikos kehren die Seelen der Verstorbenen regelmäßig zwischen der Nacht zu Allerheiligen (1. November) und dem 2. November zu den Familien zurück. In dieser Zeit gibt es allerlei öffentliche und private Veranstaltungen zu Ehren der Toten. Die Verabschiedung findet am 2. November auf dem Friedhof selbst statt. Dort werden die Totenspeisen verzehrt und es wird getanzt und gelacht. Um Mitternacht kehren die Toten wieder ins Jenseits zurück – bis zum nächsten Jahr, zum „Día de los Muertos“.

Was für unseren Kulturkreis eher makaber und unpassend klingen mag, ist in Mexiko altes Brauchtum, das 2003 von der UNESCO zum immateriellen Erbe der Menschheit ernannt wurde.

Allein der große Straßenumzug in Mexiko-Stadt ist eine Erfindung der Neuzeit. Nachdem James Bond am Tag der Toten 2015 in dem Film Spectre mitten durch den Umzug lief, fühlte sich das Tourismusministerium veranlasst, dies auch offiziell zu veranstalten. Die erste Parade fand am 29. Oktober 2016 statt, außerhalb des eigentlichen Día de los Muertos …

Einblick in die Arbeit eines Bestatters

In der Reportage Schöner sterben auf arte.tv gewährt ein junger Bestatter aus Berlin Einblick in seine Arbeit und spricht offen über Schwierigkeiten mit Behörden und Krankenhäusern. Im weiteren Verlauf des Beitrags wird zudem ein Pfarrer aus Pappenheim vorgestellt, der sich dem Trend der Zeit anpasst und regelmäßig Naturbestattungen begleitet.

Die Abschiednahme am Sarg

Viele Angehörige haben den Wunsch, den Verstorbenen vor seiner Bestattung ein letztes Mal zu sehen und sich am Sarg zu verabschieden. Diese persönliche Abschiednahme hilft ihnen dabei, den Tod zu akzeptieren und ihre Trauer zu bewältigen. Ein emotionales und interessantes Thema, dem die Zeit kürzlich einen Artikel widmete.

Wir erfüllen Angehörigen gerne den Wunsch einer offenen Aufbahrung. Sprechen Sie uns an.

HR-Sendung zum Thema Einsamkeit

Wenn ein alleinstehender Mensch stirbt, wird durch das Ordnungsamt die "Bestattung von Amts wegen" veranlasst. Darauf folgt eine Beisetzung der Asche des/der Verstorbenen in einem anonymen Urnengrab.

In der HR-Sendung "Engel fragt: Wie schlimm ist Einsamkeit?" widmet sich Moderator Philipp Engel unter anderem der Frage, was geschieht, wenn ein Mensch einsam stirbt. Darin kommt auch Ruth Lösel als erfahrene Bestatterin zu Wort.

Hier das Video der Sendung vom 15. Mai.

 

Der Nachlass der Zukunft – nur noch im World Wide Web?

Der digitale Nachlass ist schon seit einigen Jahren Thema in der Bestattungsbranche, ist er doch quasi Teil des Erbes und etwas, womit sich die Hinterbliebenen beschäftigen müssen. Der digitale Nachlass beschäftigt ganze Verbraucherzentralen und Gerichte. Hauptsächlich geht es darum, dass das Erbrecht vorsieht, dass alle Verträge des Verstorbenen grundsätzlich auf den Erben übergehen. Also auch die Verträge, die man unter Umständen mit Facebook, Google, Amazon und anderen Internetanbietern abgeschlossen hat. Ärgerlich wird es vor allem dann, wenn es um offene Rechnungen geht oder um sich automatisch verlängernde Abos.

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Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 sind neun von zehn Deutschen online. Die Internetnutzung nimmt weiter zu: sowohl nach Personen als auch nach Nutzungszeit. Das Angebot des WWW explodiert in gleicher Weise, vor allem Streaming-Dienste verzeichnen steigende Nutzung.*

Amazon Prime und Netflix sind hier die größten Anbieter, zu beziehen im Abo. Wieder hat sich der digitale Nachlass rasant erweitert, waren es bislang vor allem Facebook-Profile, die nicht zu löschen waren, sind es nun auch ganze Abos, die sich unter Umständen verselbstständigen. Der heutige Web-User sammelt auch seine privaten Bilder nicht mehr auf Papier im Fotoalbum, sondern er stellt sie platzsparend in eine Cloud, passwortgeschützt. Weg sind sie dann – all die schönen Erinnerungen …

Die Verbraucherzentralen beschäftigen sich schon länger mit dem Phänomen des digitalen Nachlasses, auf der Seite www.machts-gut.de sensibilisiert die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz vor allem junge Menschen für den Umgang mit digitalen Daten - sehenswert. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen liefert Informationen und hilfreiche Tipps unter www.verbraucherzentrale.nrw

Das Kammergericht Berlin hat am 31. Mai 2017 (in erster Instanz) entschieden, dass Facebook den Zugriff auf den Account einer Verstorbenen verweigern darf. Des digitalen Erbes sicher ist man also wirklich nur dann, wenn man die entsprechenden Zugangsdaten vorweisen kann.

Der Appell aller Verbraucherschützer: Schreibt sie auf, die Passwörter und Zugangscodes, und sichert sie dort, wo man sie finden kann!

*Quelle: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2017

Mit Kindern über den Tod sprechen

„Wie passt Opa in die Urne? Und wann wacht Oma wieder auf?“

Wenn ein Familienmitglied stirbt, stellen Kinder manchmal Fragen, die einen Erwachsenen zum Schmunzeln oder aber zum Weinen und Verzweifeln bringen. Wie soll man einem Kind „für immer“ erklären, wenn es erst im Grundschulalter ein ausgereiftes Verständnis und Gespür für Zeit entwickelt?

Kinder fragen nur so viel, wie sie auch verstehen können.

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Eltern wollen ihre Kinder vor dem Negativen im Leben beschützen. Der Tod ist in seiner endgültigen und grausamen Art die Ausgeburt des Bösen – so scheint es. Und trotzdem brauchen Kinder Erklärungen, warum beispielsweise der Papa gestorben ist. Was hatte er für eine Krankheit? War es ein Unfall? Hat er sich selbst das Leben genommen? So schwer die Wahrheit im ersten Moment über die Lippen kommen mag, auch hier gilt die Regel: Ehrlich währt am längsten. Kinder spüren, wenn ihnen nicht die Wahrheit gesagt wird und z.B. von einem Unfall die Rede ist, obwohl der Mensch Suizid begangen hat. Auch wenn die Angehörigen das Kind durch eine (Not-)Lüge schützen wollen, ist es für dieses ein massiver Vertrauensbruch. In Unwissenheit malen sich die Kinder in ihrer Fantasie die tabuisierte Todesursache noch viel grausamer aus und geben sich ggf. selbst eine Teilschuld daran. Auch deshalb ist es wichtig, miteinander über alle Unsicherheiten, Fragen und die eigenen Gefühle zu sprechen. Kinder wollen wissen, was geschehen ist und wie es weitergeht. Seien Sie also ehrlich, aber überfordern Sie die Kinder nicht mit zu vielen Informationen und dem eigenen Kummer. Die jüngsten Familienmitglieder wissen meistens ganz genau, wie viel sie wissen möchten. Wenn die Informationen ausreichen, fragen sie nicht weiter oder beschäftigen sich mit anderen Dingen. Wichtig ist, die Kinder mit ihren Fragen ernst zu nehmen und auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Die meisten Missverständnisse und Konflikte entstehen, wenn die Eltern in einem tiefen Meer aus Trauer gefangen sind, aber ihre Kinder schon wieder lachen können. In einem Moment sind sie noch zu Tode betrübt, im nächsten schon wieder himmelhoch jauchzend. Sie können lachen und spielen: Dieses Verhalten ist bei Kindern nach einem Verlusterlebnis normal. In manchen Phasen trauern auch Kinder mit Leib und Seele. Ein gesagtes Wort, ein Gegenstand oder andere banale Dinge können der Auslöser sein. Im nächsten Moment wischen sie sich die Tränen aus dem Gesicht und widmen sich etwas anderem – und zwar in einem Tempo, das für Erwachsene emotional schwer nachvollziehbar ist. Vorwürfe à la „Du trauerst gar nicht richtig“ sind hier fehl am Platz.

Wenn in einer Familie ein Mensch stirbt, gerät das ganze System, so wie es vorher war, aus dem Gleichgewicht. Kinder trauern anders als Erwachsene und haben mitunter ein noch nicht ganz ausgereiftes Todesverständnis. Deshalb sollte man ihnen die Situation erklären. Wenn die Eltern dafür selbst nicht die Kraft aufbringen können, ist es ratsam, Familienangehörige und Freunde oder aber auch eine/n Trauerbegeleiter/in um Unterstützung zu bitten. Das Wichtigste ist, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren und immer wieder miteinander zu sprechen und zu akzeptieren, wenn jeder auf seine individuelle Art und Weise trauert.